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Georgi Guraspashvili der Georgier
Kurt Dörpinghaus, 2004

Wann kann man schon von einem Gesamtwerk Œuvre sprechen, bei dem Mensch und Arbeit übereinstimmen? Bei Georgi G. getraue ich mich dies zu sagen. In seiner Heimat ist er unverkennbar georgischer Bauer aus dem Kaukasus. In einer Großstadt wie Düsseldorf dagegen wirkt er eher wie ein Verlorener. Die Menschenmenge auf den Straßen durchpflügend, scheint er alles zu übersehen, obwohl er das Andere, das Besondere wahrnimmt und in die Welt aus der er stammt einordnet: Georgien das Land, durch das der älteste Handelsweg zwischen Orient und Okzident führt.

Auch das Christentum nahm, über Assyrien kommend, diesen Weg nach Europa. Seine teils mehr als tausend Jahre alten Basiliken mit ihren Wand- und Kuppelgemälden und Ikonen prägen das Land und seine Kultur. Wer wie Georgi G. von klein an inmitten einer so mystischen Welt groß wird, ist dann entsprechend beeinflusst. Unverkennbar und mit unverwechselbarer Handschrift lebt diese Welt in seinen Werken: In seinen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen. Der Vater Guram G., Professor an der Kunstakademie von Tbilisi führte seinen Sohn sehr früh in die Welt der Kunst ein und lehrte ihn auf traditionelle Art zu arbeiten. So gelang es dem jungen Georgi, Aquarelle zu schaffen, die satt und farbenfroh wie Ölgemälde wirken. Heute gibt es wohl kaum eine Technik die Georgi G. nicht beherrscht.

Auf der Suche sein Urthema voll auszuschöpfen ging Georgi G. immer wieder neue Wege. Er modifizierte und experimentierte, er transformierte das Thema in die heutige Zeit; und so entstanden Bilderserien, die bei aller Modernität den mystischen Hintergrund erkennen lassen.

Es gibt aber auch den anderen Georgi G. – den heiteren, sinnlichen, genießenden. So setzt er den vergeistigten, mystischen Gemälden und Zeichnungen eine Fülle lebensstrotzender, praller, die Leinwand sprengender Frauenakte entgegen, die bei aller Sinnlichkeit das Hintergründige, Sensible des Weiblichen ausstrahlen. Als Freund, der Georgi G. kennt und schätzt, möchte ich hinzufügen:

Er ist einer der Besessenen, die nicht anders können,

als zu Malen, zu Zeichnen und in Stein zu Hauen.